Gedangänge

Und wieder des nachts

Ich weiß nicht mal, was ich hier schreiben soll. Ich sitze am PC, Musik auf meinen Kopfhörern aber sonst ist alles ruhig.
Müde bin ich irgendwie gar nicht. Die Tischlampe ist an, der Rest des Raumes ist völlig in Dunkelheit gehüllt.
Und ich schreibe, schreibe, schreibe und schreibe.
Das habe ich früher viel gemacht. Viel häufiger. Ich hatte und habe oft den Kopf voll und schreibe dann ein paar Texte für meinen Blog oder nur für mich. Heute nur für den Blog.
Ich mag die Nacht eigentlich. Alles um mich herum ist dann immer zur Ruhe gekommen und ich habe das Gefühl, mal nicht die ganze Zeit mit Eindrücken, Anfragen und Problemen bombardiert zu werden. Das ist immer toll. Vor allem, wenn es draußen Regnet und der Regen so schön gegen die Scheiben klopft. Oder wenn es schneit und der Schnee jeden Schall verschluckt. Schnee hatten wir schon lang nicht mehr.
Ich lebe nachts eher auf. Nicht, weil ich Party mache und super aktiv sein will. Sondern, weil ich mich auf mich konzentrieren kann, für mich bin – ohne Ablenkung von außen.
Aber das ist auch manchmal ein Problem. Wenn ich zu viel nachdenke. Über mich. Über andere. Über Dinge.
Wie heute.
Heute habe ich so viele Gedanken im Kopf, dass mir der Kopf überfließt.
Und so viele Gedanken im Herzen, dass es mir die Brust zerreißt.
Dieses Ziehen im Herzen. Ich kenne das Gefühl aber ich will nichts davon wissen. Das macht alles kompliziert.
Ich bin zwar oft depressiv aber heute nicht. Nur nachdenklich. Über elementare Fragen, wie „Wo werde ich sein?“ oder „Wie verdiene ich mehr Geld?“ bin ich hinaus. Darüber denke ich nicht mehr nach. Ich lebe heute und diese Brücken nehme ich, wenn sie kommen. Aber wenn mich nichts von mir ablenkt – tja – dann stehe ich für mich im Mittelpunkt und nichts anderes. Ich stehe im Spot. Die Bühne ist leer. Das Publikum ist ruhig. Und das ist die Zeit, in der man sich selbst reflektiert. Seinen Stand. Und das ist nicht einfach. Denn ich erkenne selten, wer aus dem Speigel da vor mir zurück schaut.
Aber jetzt sitze ich hier, an meinem Schreibtisch im Dunkeln, werde von dem weißen Licht meines Monitors angestrahlt und schreibe diese paar Zeilen.
Und das sagt schon sehr viel aus. Ob ich das will oder nicht.
Aber was nun schreiben? Außer dem, was ich hier gerade mache – also völlig belangloser Kram.
Ich bin nach wie vor vorsichtig, was genau ich sage. Oder sagen kann. Denn ich will es mir mit mir selbst nicht verscherzen. Das passiert schnell, wenn man der einzige ist, mit dem man gerade redet. Schreibt. Denkt.
Aber schreibe hilft gerade. Denn so ordne ich meine Gedanken. Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich früher so viel geschrieben habe.
Sollte ich vielleicht öfter machen. Trotz mir. Und dem Kerl im Spiegel, der mich müde und skeptisch ansieht. Augenringe, die täglich tiefer werden. Stirnfalten, die täglich höher wandern. Ein bisschen gezeichnet.
Aber manchmal fällt das Licht ganz gut.
Und dann erkenne ich mich sogar. Selbst ich.

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